Das Stadtmagazin 07 im Interview mit Fish über seine aktuelle Tournee, seinen kommenden Auftritt im Jenaer Volkshaus und über seine ehemalige Band „Marillion“.

Deine Fans nennen sich die „Fish-Heads“. Auch Deine aktuelle Tournee heißt „Fish Heads Acoustic Tour“. Was für ein Projekt ist das?
Fish: Wir spielen diesmal ein Akustik-Set. Das ist eine ganz andere Art, Musik zu machen, fast schon spirituell. Da ist ganz viel Seele dabei.Gleichzeitig ist diese Art von Musik sehr theatralisch und sehr intim. Wir sind 3 Musiker und das Publikum, da kann man nicht mehr tricksen.
Wie kommt es dazu – und wieso Akustik?
Fish: Oh, da muss ich ein bisschen weiter ausholen…Ich hatte meiner erste Stimmbandoperation Ende 2008, das war am Ende der letzten Tournee. Ich hatte einen („GROWTH? GROAS? IN MYTHROAT)… Ich hatte schon während der Tour gemerkt, dass etwas nicht stimmte und dass ich zu schnell heiser wurde. Die erste Operation ist dann erfolgreich verlaufen und sechs Monate später habe ich wieder Konzerte gegeben, das war wohl zu früh. Ich wurde immer heiserer. Im Dezember 2009 musste ich erneut operiert werden.
Das klingt nicht gut! Jetzt ist alles überstanden?
Fish: Ja, zum Glück. Im Februar diesen Jahres habe ich von den Ärzten das OK bekommen. Ich habe dann langsam wieder angefangen, mit meiner Band zu arbeiten- wir haben damit begonnen, die Tonlage der Songs zu verändern, ganz ohne Elektrik, einfach nur akustisch. Wir haben viele Songs noch einmal ganz auseinander genommen. Und wir waren wirklich überrascht, wie gut das klang.
Es gab aber noch weitere Tief- und Rückschläge für Dich, oder?
Fish: Stimmt. Ich habe im Mai 2009 geheiratet. Sechs Tage nach meinem Krankenhausaufenthalt im Dezember sagte mir meine Frau, dass sie nicht mehr in Schottland leben wollte – und auch nicht mehr mit mir verheiratet sein wollte. Da musste ich noch mehrere Monate darauf warten, bis ich meine Stimme wieder einsetzen konnte, und ich stand vor einem großen Loch und vor der Frage: Verdammt, was machst Du jetzt eigentlich?
Und? Was gibt Dir in so einer Krise Energie und Stärke?
Fish: Es gibt ein Sprichwort in Schottland, das lautet: „Du hast Deinen Kopf voller Schokoladenfrösche“. Das bedeutet, dass Du nicht vernünftig funktionieren kannst, weil Du den Kopf voll hast von Dingen. So ging es mir am Anfang des Jahres. Dann bin ich nach Costa Rica gefahren, wegen der Wärme und um einfach mal wegzukommen, und habe festgestellt, dass es mehr gibt im L eben. Jetzt bin ich ganz zufrieden, weil ich viel mehr ich selbst bin als das, was andere von mir erwarten.
Du spielst am 9.11.2010 im Volkshaus in Jena. Ein traditionsreiches Haus historischem Hintergrund. Welche Songs wird es so geben im neuen Konzert?
Fish: Oh, ganz viele! Wenn wir nach Deutschland kommen, haben wir Material für 3 Stunden oder mehr im Gepäck. Wir haben zum Beispiel eine Akustikversion von „Vigil in the wilderness of mirrors“ dabei, die ist umwerfend geworden. Oder „Fugazi“, auch da haben wir eine brillante Version dabei, auf die ich stolz bin. „Family Business“ ist mit dabei, das habe ich jahrelang nicht mehr live gespielt. „Gentlemans Excuse Me“ gibt es in einer Pianoversion. Und natürlich die Offensichtlichen Songs wie „Kayleigh“ und Co.
Ein besonderes Highlight wird es für deine Fans in Jena geben. Was wird das genau sein?
Fish: Die Akustik Konzerte haben einen sehr intimen Charakter. Sowohl beim Konzert selber, als auch im Anschluss. Ich möchte mit meinen Fans in persönlichen Kontakt treten. Wir werden sicher noch viel Zeit an diesem Abend zusammen verbringen.
Dankeschön für das Gespräch.
Tickets gibt es bei der Touristinformation Jena, bei CTS-Eventim, sowie in allen Pressehäusern der TLZ/OTZ/TA und unter 0180/5055505 oder online unter www.ticketshop-thueringen.de
Text: Florian Berthold: Foto: Fish
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